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25. März 14 , 09:16

Warum sind so wenig Frauen in den Chefetagen der Wirtschaft? - Weil in den Frauen die Mütter gefürchtet werden

Kategorie: Wirtschaft, Aktuell, Thema, Wissenschaft, Aktuell, Mensch
 

Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland (Weltexpress). Laut der Headhunterin Sylvia Tarves (Frankfurterin Rundschau am 22.3.2014) sind Frauen eher kooperative Führungskräfte, die ein partnerschaftliches Miteinander motiviert und die sich auf soziale Aspekte im Unternehmen konzentrieren. Sie zeigen eine hohe persönliche Lernbereitschaft, stellen sich und ihre Entscheidungen mehr infrage. Sie sind zumeist umsichtige Entscheider; hinterfragen mehr als Männer. Sie können motivieren, die Stärken jedes einzelnen Mitarbeiters fördern, die richtigen Leute an die richtigen Stellen setzen.
© dapd

Das können Frauen schon aufgrund ihrer Sozialisierung mindestens so gut wie Männer. So beschrieben, wären Frauen die idealen Führungskräfte. Aber die Seilschaften der Männer lassen Frauen nicht in die Führungsetagen herein, wollen strikt unter sich bleiben. Es besteht eine gläserne, aber undurchdringliche Decke. Meist wird als Grund angegeben, dass sie Kinder bekommen und eine Auszeit nehmen.

Aber wenn die Frauen nicht so sind, wenn sie eher männliche Eigenschaften, mehr Ellenbogen entwickeln und die Männer in die Pfanne hauen, dann kann das fatale Auswirkungen haben, weit mehr als bei Männern, die das von ihren Geschlechtsgenossen her kennen und nicht so darunter leiden, weil es nicht so sehr ihr Selbstwertgefühl trifft. Ich habe bisher mehrere Patienten gehabt, die sehr unter Frauen, Chefinnen, Vorgesetzten oder anderen einflussreichen Persönlichkeiten, gelitten haben. Einer berichtete sogar, ein Mann habe unter dem Einfluss einer Frau Selbstmord gemacht, ein anderer sei in die Psychiatrie eingewiesen worden, und er selbst habe heftige Symptome entwickelt. Die Empfänglichkeit für diese Frauen konnte ich regelmäßig auf den Einfluss ihrer Mutter zurückführen.

Es ist das Schicksal eines jeden, von Müttern geboren und meist auch erzogen zu werden, und das Schicksal von Frauen, häufig Mütter zu werden. Aber die Mütter sind oft nicht nur gut. Sie erziehen ihre Söhne und Töchter nach über Generationen tradierten Wertmaßstäben, das ist ihr Schicksal, und diese sind oft nicht förderlich. Sie binden oft ihre Kinder zu sehr an sich, fördern nicht ihrer Selbstständigkeit, unterdrücken ihre Gefühle, verlangen Gehorsam und provozieren Trotz, verfolgen sie im Falle des Erfolges mit Missgunst. Wut und Hass sind die Folge. Da die Mütter aber zu sehr verinnerlicht werden, muss Wut und Hass ins Gegenteil verkehrt werden, um sie gut zu stimmen und wohlgesonnen zu machen. Deswegen herrscht in allen Kulturen ein Mutterkult, zum Beispiel bei den Nazis, andererseits wurden in den vergangenen Jahrhunderten sie als Hexen verfolgt. Wenn wir uns an die griechischen Mythos erinnern, dann sind dort die 3 Erinnyien, die Rachegöttinnen (Alekto, die Unaufhörliche, Megaira, der neidische Zorn, und Tisiphone, die Vergeltung), andererseits werden sie in einem beschwichtigeden Euphemismus auch die Eumeniden, die Wohlmeinenden, genannt.

Also müssen die Frauen, die in die Führungsetagen gelangen, eine halbwegs gelungene Kindheit haben und ein halbwegs gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein besitzen. Dann können die oben beschriebenen Eigenschaften gut zur Geltung kommen. Sylvia Tarves plädiert für ein gemischtes Management-Team. Das Zusammenwirken männlicher und weiblicher Stärken schafft deutlichen Mehrwert für das Unternehmen. Mixed Leadership bedeutet Kompetenzvielfalt und ist eine Frage der ökonomischen Vernunft. Unternehmen mit gemischten Führungsgremien haben eine höhere Reputation, sind als Arbeitgeber attraktiver, erzielen höhere Gewinne und erreichen eine größere Innovationskraft. Sie führt ein Bonmot zur Lehman-Pleite an. Hätten anstelle der Lehman-Brothers ein paar Lehmanns-Sisters in den Chefetagen der Bank gesessen, wäre die Welt wahrscheinlich die Finanzkrise erspart geblieben

Sollte eine Frau sich zu Höherem berufen fühlen, aber nicht diese Eigenschaften mitbringen, rate ich zu dem Mittel der Triangulierung. Triangulierung bedeutet die Fähigkeit, zu sich selbst auf Abstand gehen zu können, dabei den eigenen Glauben und die Gefühle zu erfassen und Alternativen, andere Sichtweisen und Optionen einzuführen zu können, an sich etwas, was ein guter Vater tut, der der Mutter den Kopf zurecht setzt und andere Sichtweisen und Perspektiven vertritt, an dem sich das Kind orientieren kann. Schließlich lebt ein jeder in einer Wirklichkeit. Nur wie er diese Realität sieht, die persönliche Sichtweise, dass bestimmt diese Realität. Auch kann dieses ein Coaching oder eine Psychotherapie leisten. Die Triangulierung sollte an sich ein jeder in jedem Augenblick leisten.

Von: Bernd Holstiege