25. März 14 , 09:16
Kategorie: Wirtschaft, Aktuell, Thema, Wissenschaft, Aktuell, Mensch
Das können Frauen schon aufgrund ihrer Sozialisierung mindestens so gut wie
Männer. So beschrieben, wären Frauen die idealen Führungskräfte. Aber die
Seilschaften der Männer lassen Frauen nicht in die Führungsetagen herein, wollen
strikt unter sich bleiben. Es besteht eine gläserne, aber undurchdringliche
Decke. Meist wird als Grund angegeben, dass sie Kinder bekommen und eine Auszeit
nehmen.
Aber wenn die Frauen nicht so sind, wenn sie eher männliche Eigenschaften, mehr
Ellenbogen entwickeln und die Männer in die Pfanne hauen, dann kann das fatale
Auswirkungen haben, weit mehr als bei Männern, die das von ihren
Geschlechtsgenossen her kennen und nicht so darunter leiden, weil es nicht so
sehr ihr Selbstwertgefühl trifft. Ich habe bisher mehrere Patienten gehabt, die
sehr unter Frauen, Chefinnen, Vorgesetzten oder anderen einflussreichen
Persönlichkeiten, gelitten haben. Einer berichtete sogar, ein Mann habe unter
dem Einfluss einer Frau Selbstmord gemacht, ein anderer sei in die Psychiatrie
eingewiesen worden, und er selbst habe heftige Symptome entwickelt. Die
Empfänglichkeit für diese Frauen konnte ich regelmäßig auf den Einfluss ihrer
Mutter zurückführen.
Es ist das Schicksal eines jeden, von Müttern geboren und meist auch erzogen zu
werden, und das Schicksal von Frauen, häufig Mütter zu werden. Aber die Mütter
sind oft nicht nur gut. Sie erziehen ihre Söhne und Töchter nach über
Generationen tradierten Wertmaßstäben, das ist ihr Schicksal, und diese sind oft
nicht förderlich. Sie binden oft ihre Kinder zu sehr an sich, fördern nicht
ihrer Selbstständigkeit, unterdrücken ihre Gefühle, verlangen Gehorsam und
provozieren Trotz, verfolgen sie im Falle des Erfolges mit Missgunst. Wut und
Hass sind die Folge. Da die Mütter aber zu sehr verinnerlicht werden, muss Wut
und Hass ins Gegenteil verkehrt werden, um sie gut zu stimmen und wohlgesonnen
zu machen. Deswegen herrscht in allen Kulturen ein Mutterkult, zum Beispiel bei
den Nazis, andererseits wurden in den vergangenen Jahrhunderten sie als Hexen
verfolgt. Wenn wir uns an die griechischen Mythos erinnern, dann sind dort die 3
Erinnyien, die Rachegöttinnen (Alekto, die Unaufhörliche, Megaira, der neidische
Zorn, und Tisiphone, die Vergeltung), andererseits werden sie in einem
beschwichtigeden Euphemismus auch die Eumeniden, die Wohlmeinenden, genannt.
Also müssen die Frauen, die in die Führungsetagen gelangen, eine halbwegs
gelungene Kindheit haben und ein halbwegs gesundes Selbstwertgefühl und
Selbstbewusstsein besitzen. Dann können die oben beschriebenen Eigenschaften gut
zur Geltung kommen. Sylvia Tarves plädiert für ein gemischtes Management-Team.
Das Zusammenwirken männlicher und weiblicher Stärken schafft deutlichen Mehrwert
für das Unternehmen. Mixed Leadership bedeutet Kompetenzvielfalt und ist eine
Frage der ökonomischen Vernunft. Unternehmen mit gemischten Führungsgremien
haben eine höhere Reputation, sind als Arbeitgeber attraktiver, erzielen höhere
Gewinne und erreichen eine größere Innovationskraft. Sie führt ein Bonmot zur
Lehman-Pleite an. Hätten anstelle der Lehman-Brothers ein paar Lehmanns-Sisters
in den Chefetagen der Bank gesessen, wäre die Welt wahrscheinlich die
Finanzkrise erspart geblieben
Sollte eine Frau sich zu Höherem berufen fühlen, aber nicht diese Eigenschaften
mitbringen, rate ich zu dem Mittel der Triangulierung. Triangulierung bedeutet
die Fähigkeit, zu sich selbst auf Abstand gehen zu können, dabei den eigenen
Glauben und die Gefühle zu erfassen und Alternativen, andere Sichtweisen und
Optionen einzuführen zu können, an sich etwas, was ein guter Vater tut, der der
Mutter den Kopf zurecht setzt und andere Sichtweisen und Perspektiven vertritt,
an dem sich das Kind orientieren kann. Schließlich lebt ein jeder in einer
Wirklichkeit. Nur wie er diese Realität sieht, die persönliche Sichtweise, dass
bestimmt diese Realität. Auch kann dieses ein Coaching oder eine Psychotherapie
leisten. Die Triangulierung sollte an sich ein jeder in jedem Augenblick
leisten.