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02. February 11 , 12:35
Die Autoaggression – die Aggression gegen die verinnerlichten frühen Objekte
Frankfurt am Main (Weltexpress) -Die Autoaggression, die Aggressionen gegen das eigene Selbst, den eigenen Körper und die eigene Seele, Selbsthaß und Selbstentwertung, spielt bei Persönlichkeitsstörungen und im Krankheitsgeschehen, nicht nur beim Selbstmord, eine riesige Rolle. Aus tiefenpsychologischer und psychoanalytischer Sicht steht sie mit der Verinnerlichung der frühen Objekte beziehungsweise der Primärobjekte, das heißt vor allem die Eltern und die Geschwister, aber auch Großeltern und andere nahe Verwandte, in engem Zusammenhang. Da die Erfahrungen mit diesen Personen verinnerlicht und sich zu eigen gemacht werden, befinden diese sich in der eigenen Person, im eigenen Selbst, in Psyche und Körper, im Einklang mit dem primären sozialen Bezugssystem, und müssen sich gegen das eigene Selbst richten. Durch die Verinnerlichung befinden sich die Eltern sozusagen im Kind.
Außenableitung der Autoaggression
Die Autoaggression als wesentlicher Krankheitsfaktor hatte ich schon in einigen Artikeln wie über die Depression angeführt. Wächst das Kind unter günstigen Umständen auf, erhält es genügend Geborgenheit, Achtung und Sicherheit und wird in seiner Selbstentfaltung unterstützt, hat es keinerlei Grund für Aggressionen auf die Eltern und das Umfeld. Diese Bedingungen sind jedoch oft genug nicht der Fall. Man möge sich nur vor Augen führen, dass vor über 100 Jahren in den meist gelesenen deutschen pädagogischen Büchern von Schreber die Devise vertreten wurde " der Wille des Kindes ist um jeden Preis zu brechen!". Generationen von gebrochenen Menschen suchten nach Gelegenheiten, ihre Aggressionen irgendwie nach außen abzuleiten und fanden diese im Dritten Reich an Juden, Zigeunern und anderen entwerteten Objekten und Gruppen. Ihre Entwertungen, Demütigungen und Selbsthaß wandelten sie in Entwertungen und Haß auf andere Gruppen um. Dieser Erziehungsstil war jedoch noch nicht mit dem Dritten Reich beendet. Meiner Ansicht nach ist die vernichtende Aggression eine Außenableitung der Autoaggression. Normale Wut oder Ärger haben versöhnlichere Züge.
Der psychoanalytisch ausgerichtete Psychohistoriker Lloyd de Mausse stellte fest, dass in jeder Nation in regelmäßigen Rhytmen die Spannungen und Aggressionen innerhalb einer Nation eskalieren und dringend nach einer Außenabfuhr suchen. Diese Eskalation kündigt sich vorher in den Medien an, wobei Härte und Durchsetzungsvermögen von der Regierung gefordert und sie ansonsten als Weicheier oder ähnliches beschimpft wird. Die Verführung ist groß, im Krieg können sich Gedemütigte großartig fühlen, ähnlich wie Rechtsradikale oder martialische Motorradrocker, etwa traumatisierte Vietnamüberlebende als Hells Angels. Dann hängt es von der Persönlichkeit und der Kindheit des jeweiligen Präsidenten ab, ob er Krieg führt oder nur so tut als ob - wie Eisenhower an der Schweinebucht. Von den amerikanischen Präsidenten hält de Mausse die Bushs und Reagan für schwer in der Kindheit geschädigte Persönlichkeiten, die also zu Krieg neigen und diesen führten, und Eisenhower und Carter für reifere, ausgeglichenere Persönlichkeiten.
Die Rolle der Eltern
Einige Faktoren zur Entstehung der Autoaggression möchte ich kurz beschreiben. Die Persönlichkeit der Eltern, vor allem der häufigsten Hauptbezugsperson der Mutter, und ihrer eigenen frühen Erfahrungen und ihr Weltbild in einer Kultur und Gesellschaft, in denen sie eingebettete sind, stehen dabei im Zentrum des Geschehens. Leiden die Eltern unter Spannungen wie Ängsten, Aggressionen oder Selbstentwertungen, engen sie das Kind mit Zwang und Druck, Regeln, Normen, Geboten und Verboten und Verurteilungen ein, und naturgemäß entstehen im Kind Aggressionen. Es wird erheblich in seiner Befindlichkeit gestört. Ängste können sein, dass dem Kind etwas passiert, es erkrankt, die Leute oder die Nachbarn schlecht über das Kind oder über die Eltern reden könnten. Aus ähnlichen Gründen können Aggressionen bei den Eltern entstehen, wenn das Kind nicht lieb und brav ist, sich nicht an die Anordnungen hält, es Ihnen nicht recht macht oder ihre Ansprüche erfüllt. Die Aggressionen können zu Misshandlungen und Strafaktionen führen, einem körperlichen Missbrauch. Während die Eltern wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse eines reifenden Kindes nehmen, hat das Kind rücksichtsvoll gegenüber den Eltern zu sein, ansonsten wird ihm etwa Rücksichtslosigkeit oder Pflichtverletzung vorgeworfen. Rücksichtnahme auf das eigene Selbst, Selbstachtsamkeit oder Selbstverpflichtung spielen dabei keine Rolle. Diese Umstände erzeugen im Kind Aggressionen.
Spannungen der Eltern in der kindlichen Frühphase gehen übergangslos in das Kind über. Es kann mit Unruhe, Schlafstörungen, Eßstörungen, Magen-Darm oder mit der Haut (Neurodermitis) reagieren. Vor allem die Mutter und das Kind bilden eine duale Union oder Dyade, wobei eine schon vorher spannungsgeladene Mutter durch die Spannungen des Kindes vermehrt in Spannung gerät. Es bilden sich Teufelskreisläufe heraus. Später kommen die Bewertungen, Bedeutungen und das Weltbild der Eltern hinzu. Da es das Kind nicht anders kennt, diese Beziehungsform für das Kind völlig selbstverständlich und normal ist, macht es sich diese völlig zu eigen. Alleine schon durch das Größenverhältnis, hier große Mutter, dort kleines Kind, kommt zum Ausdruck, dass die feste Überzeugung einer Mutter zur festen Überzeugung des Kindes wird. Dem kann das kleine Kind nichts entgegensetzen, und es wird seelisch beziehungsweise emotional missbraucht. Emotional deswegen, weil seelisch-geistige Befindlichkeiten von Emotionen begleitet sind.
Transgenerationelle Übertragung
Am Beispiel des grundlegenden Abwehrmechanismus " Projektive Identifizierung " lässt sich das Geschehen gut betrachten. Unerträgliche Spannungen infolge Selbstentwertungen, Schuldgefühlen und Selbsthaß muss die Mutter aus dem eigenen Selbst loswerden, projiziert sie auf das Kind, in dem sie die Entwertung wahrnimmt. Das Kind übernimmt diese, identifiziert sich und fühlt sich selbst entwertet. Dieser Automatismus läuft meist völlig automatisch und unbewusst ab. Ich halte ihn für den grundlegenden Mechanismus des seelischen Missbrauchs. Diese Selbstentwertungen können von Generation zu Generation weitergegeben werden, also transgenerationell vererbt werden. Die ursprünglichen Aggressionen auf die Mutter als Folge der Entwertungen und Misshandlungen muss das Kind also auf sich selbst als Autoaggressionen erleben.
In der etwas reiferen Phase versuchte das Kind den Eltern etwas dagegen zu setzen, um seine Selbstbestimmung aufrechtzuerhalten, reagiert mit Trotz, Verweigerung, Sabotage und Gegenbeweisen, etwa auf die Ängste der Eltern hin das Gegenteil zu tun und ihnen zu beweisen, dass sie unrecht haben, also auf die Ängste hin kontraphobisch zu reagieren. Da das Thema von den Eltern bestimmt ist, ist der Trotz keine Selbstbestimmung, sondern wird ebenso fremdbestimmt, oft für Dinge, die es ohne Druck und Zwang bereitwillig getan hätte. Durch die Verinnerlichung der Ängste der Eltern schwingen die Ängste beim Kind immer mit. Es muss also gegen seine eigenen Ängste antrotzen. Gebote, Verbote und Trotz können zu einem Machtkampf führen und den Aggressionskreislauf verstärken, so dass beide Seiten gegeneinander ankämpfen, obwohl sie innerlich auf der tieferen Ebene derselben Meinung sind.
Derjenige, der sich an seine verinnerlichten Normen und Gebote hält, gerät in heftige Aggressionen, wenn sich andere nicht an diese halten, naturgemäß, denn sie sind anders geprägt und erzogen, obwohl innerhalb einer Kultur, wie oben erwähnt, gemeinsame Erziehungsmuster vorherrschen. Die ursprünglichen Aggressionen auf die primären Bezugspersonen richten sich also gegen spätere Bezugspersonen. Vorherrschend sind die Gefühle der Empörung und Entrüstung. Wenn der Aggressive etwa mit seinen Vorwürfen auf sich selbst zurückgewiesen wird, wird dieser Umstand seine Autoaggressionen verstärken. Folglich ist er auf ein Umfeld angewiesen, dass ähnliche Weltbilder in sich trägt, ihm recht gibt oder die Aggressionen schluckt und sich nicht wehrt.
Es ist ein Kreuz
Versuchen wir den Kreislauf etwa am Krankheitsbild des Rücken- oder Kreuzschmerzes nachzuvollziehen. Ein Chirurg sagte mir" der Kreuzschmerz ist das Kreuz des Lebens, das der Kranke auf sich nimmt, aber nicht bereit ist zu tragen". Ich zitiere diesen Satz, weil ich ihn sehr zutreffend finde. Der Kreuzschmerzkranke überlastet sich völlig in seinem Leben, trägt oft ein Leistungsideal in sich und versucht alle Wünsche und Erwartungen zu erfüllen. Er nimmt die Anforderung oft von außen kommend wahr, fühlt sich fremdbestimmt, muss sich schon deswegen dagegen wehren, aber auch deswegen, weil die Leistungsideale durch die frühkindlichen Verinnerlichungen ursprünglich nicht seine eigenen sind. Zum Schmerz und zur Verspannung tragen zusätzlich bei, dass er Angst vor der Nichtakzeptanz haben muss und die dauernden Anforderungen in ihm Aggressionen erzeugen. Dauerhafte Verspannungen können zur Schädigung des Körpers und der Wirbelsäule etwa als Bandscheibenvorfall oder weiteren Wirbelsäulenveränderungen führen. Oft ist er als Kranker, von seinen Überlastungen befreit, zumindest unbewusst, mit diesem Zustand ganz zufrieden.
Volksmund und Psychosomatik
Da der Mensch ein soziales Wesen ist, auf soziale Bezüge angewiesen ist, ist es für ihn wichtig, mit dem Umfeld in Übereinstimmung und Harmonie zu leben. Aggressionen, Trotz und Verweigerung stören diese Harmonie, führen zu Disharmonie, so das er sie unterdrücken muss. Auch dadurch bleiben Aggressionen in ihm stecken und können sich zerstörerisch auf den Körper auswirken. Die innere Harmonie wird zugunsten der äußeren Harmonie aufgegeben. Etwa möchte der Magenkranke nicht die äußere Harmonie stören, schluckt deswegen seine Aggressionen hinunter, er glaubt ja selbst, dass er keinen Grund habe, und diese führen zu Magenschleimhautentzündungen oder fressen ihm sogar ein Geschwür in die Magenwand. Die unterdrückten Aggressionen können sogar zu Darmentzündungen,"jemanden Anscheißen", und die Ängste vor der Auseinandersetzung und dem Streit zu Durchfällen führen, "Angstschisser ". Allein schon das Vokabular zeigt den Entwertungscharakter, so dass der Kranke froh ist, wenn eine organische Diagnose getroffen wird. Im Volksmund sind wohl alle psychosomatischen Zusammenhänge der Autoaggressionen erfasst, etwa „ sich grün und blau ärgern, Nackenschläge, Halsstarrigkeit, schlägt auf den Magen, bereitet Kopfschmerzen und Kopfzerbrechen oder geht auf die Nieren, das Herz bricht“. Volksmund und Psychosomatik könnten ein Buch füllen.
Bei der Depression weist alleine schon der Name - Deprimere heißt im lateinischen Schlagen - auf den niedergeschlagenen Aggressionscharakter hin. Der/die Depressive ist mit den Anforderungen des Umfeldes identifiziert, kann nicht mehr seinen eigenen Standpunkt vertreten, verliert dadurch sich selbst und gerät durch die Selbstentwertung meist aufgrund von Schuldgefühlen und die Aufgabe des eigenen Lebensweges in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Der Selbstmord ist dann die höchste Stufe der Autoaggression, der ursprünglichen und aktuellen Wut auf das Umfeld. Schuldgefühle sind auch eine Form der Autoaggressionen, die Schuld anderer zu übernehmen. Bei der Depression tritt oft mehr die körperliche Seite in Erscheinung in Form von Burnout, Schmerzen und Störungen über die gesamte Krankheitspalette und beschäftigt alle Fachrichtungen der Heilberufe.
Sucht als Form der Autoaggression
Neben den Selbstverletzungen sind die Süchte (Drogen-, Alkohol-, Spiel- und Sexsucht) weit verbreitete Formen der Autoaggression. Unerträgliche Spannungen werden vorübergehend in Wohlbefinden umgewandelt, haben aber oft selbstschädigende Folgen. Alles Negative hat auch seine positiven Seiten. Derjenige, der sich selbst verletzt, hat sich schon lange selbst verloren und spürt sich aufgrund seiner automatischen Selbstunterdrückung nicht mehr. In der Selbstverletzung spürt er sich wenigstens, deswegen sucht er sie. Der Alkoholiker kann im Suff seine lange unterdrückten Aggressionen heraus lassen, leidet aber meistens anschließend unter Schuldgefühlen. Beim Schizophrenen im paranoiden Erregungszustand erlebt das Umfeld Angst und spürt seine Stärke, während er sonst ohne eigene Persönlichkeit ein Spielball seines Umfeldes ist. Diesen Sachverhalt konnte ich mehrfach in der Psychiatrie bei Familienbesuchen am Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen beobachten, wo alle auf ihn einredeten und er nichts dagegen zu setzen hatte.
Anhand von Essstörungen lassen sich Zusammenhänge gut nachvollziehen. Bei der Anorexia nervosa oder (Pubertäts)Magersucht werden die in der Kindheit und oft noch später erlebten Demütigungen in eine Ideal von Antiweiblichkeit umgewandelt und manchmal bis zum Tode gehungert, heimlich gekotzt und Abführmittel eingenommen und gegen alle gut gemeinten Ratschläge selbstzerstörerisch angetrotzt und angekämpft, eine Art tödlicher Überlebenskampf, Überlebenskampf, um nicht unterzugehen, da es um die Wahrung des eigenen Selbst geht. Bei der meist normalgewichtigen Bulimie oder Freß-Kotz-Sucht wird Aggression, Selbsthaß und –ekel oft unter hohen finanziellen Kosten herunter gefressen und anschließend das Gefressene symbolisch wieder heraus gekotzt. Einmal erzählte mir eine Bulimikerin, sie wundere sich, wie sie ihr Examen geschafft habe, wo sich doch ihr ganzes Leben um den Kühlschrank gedreht habe.
Bei der Adipositas oder Fettsucht, oft schon in der Kindheit und Familie durch lauter Fresssüchtige vorgebahnt, wird das eigene Unglück buchstäblich herunter gefressen, Essen als Ersatz von Liebe und Anerkennung, und auf die oft erlebte oder nur angenommene, da projizierte äußere Ablehnung in einem Kreislauf weiter gefressen. Die Tragik kann weiter gehen, sollte doch mal jemand an einer Fettsüchtigen Interesse haben, muß er pervers sei. Einen Perversen wollen sie auch nicht!
Die Autoaggression kann sich ganz fatal auf das körpereigene Immunsystem auswirken, wahrscheinlich am meisten dort, wo sie sehr früh in der kindlichen Entwicklung erworben wurde und wo noch besonders wenig eine Unterscheidung zwischen Selbst und Objekt stattfand, also eine besonders geringe Selbstwahrnehmung besteht. Körpereigene Zellen, die normalerweise den Körper vor körperfremden Angriffen schützen sollten, gehen auf den eigenen Körper los wie bei den so genannten Autoaggressionskrankheiten. Körperzellen können plötzlich diffus im Körper anfangen zu wuchern, ihn zerstören und auffressen wie beim Krebs. Deswegen treten Carcinome besonders dann häufig auf, wenn der Mensch meist unbewusst eine Lebensbilanz zieht und mit sich selbst abrechnet. Sicherlich können exogene Gifte eine auslösende Rolle spielen wie bei Nuklear- oder Dioxinunfällen, aber meist erfolgt ein Zusammenspiel von äußeren und inneren Faktoren. Schließlich erkrankt nicht jeder Kettenraucher an Lungenkrebs, lediglich häufiger. Aber auch dann erhebt sich die Frage, warum der Kettenraucher seinen Körper schädigen muss.
Strategien zur Selbstheilung
Was kann der Kranke selber tun? Wer seine Entwertungen und Aggressionen unter ansonsten unerträglichen Spannungen projizieren muß, wird wohl kaum in der Lage sein, an die eigene Brust zu klopfen, also Selbstwahrnehmung zu üben. Er würde unter den Schuldgefühlen (ich verweise im Artikel über den „Amok“ auf den Amokläufer Wagner) zusammenbrechen. Da die Autoaggressionen mit massiven Entwertungen verbunden sind, ist das Wichtigste, sich selbst anzuerkennen, zu akzeptieren, zu respektieren oder zu achten, gegenüber sich selbst netter und großzügiger zu sein, egal ob man sich für einen Versager, das eigene Leben für verkorkst hält oder unter Schuldgefühlen leidet. Da die seelischen und Körperreaktionen von einem Zusammenhang und den Hintergründen meist abgespalten sind, diese nicht wahrgenommen werden, ist es weiterhin hilfreich, sich selbst auf dem Hintergrund einer prägenden Kindheit und von prägenden sozialen Beziehungen wahrzunehmen und sich zu verstehen. Leider fehlt oft diese Selbstwahrnehmung. Auch ist hilfreich, andere auf ihre möglichen Motivationen und ihrer möglichen Hintergründe hin zu überprüfen und zu hinterfragen, eine Sache, die ein Kind naturgemäß bei seinen Eltern nicht leisten kann und ihm verboten ist (siehe Alice Miller „Du sollst nicht merken!“). Zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung besteht die Chance zur Selbstreifung und von der Krankheit zu profitieren. Viele Krebskranke haben deswegen überlebt.
Kürzlich sagte mir eine Hundeliebhaberin „Es gibt kein Wesen, daß mehr Liebe schenkt als ein Hund“. Ich entgegnete, „doch, der Mensch, wenn er unter befriedigenden und glücklichen Umständen aufgewachsen ist“. Das wollte sie nicht hören und ist gegangen. Sie hatte wohl ausschließlich schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Unter diesen Voraussetzungen kann ein Haustier viel Liebe schenken, wie die zunehmende Anzahl von Hunden und Katzen zeigt.
von Bernd Holstiege